Quelle: HBS
1998: Die Empfehlungen der Kommission Mitbestimmung
Am 19. Mai 1998 übergab die Kommission Mitbestimmung ihre Empfehlungen dem damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog.
"Eine der zentralen Empfehlungen der ,Kommission Mitbestimmung", so der wissenschaftliche Leiter, Professor Dr. Wolfgang Streeck, Direktor am Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, "ist die Etablierung eines kontinuierlichen, vertrauensvollen Dialogs auf Spitzenebene der Sozialpartner, um über die gemeinsame Beobachtung der Unternehmenspraxis zu mehr Konsens auch in Kernfragen der Sozial- und Tarifpolitik zu gelangen."
"Mitbestimmung schafft keine heile Welt, und sie kann und soll auch Gegensätze nicht zukleistern", sagte der damalige Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Dieter Schulte in seinem Resümée der Kommissionsarbeit. "Es geht nicht um Schmusekurs, sondern um Rollenklarheit. Aber Mitbestimmung gibt dem Kompromiß, der Entwicklung von Vertrauen und Gemeinsamkeit eine Basis. Diese Basis hat sich in den Umbrüchen der Globalisierung bisher bewährt."
Die Kommission Mitbestimmung wurde von der Bertelsmann Stiftung und der Hans-Böckler-Stiftung in Abstimmung mit den Deutschen Arbeitgeberverbänden und dem Deutschen Gewerkschaftsbund berufen. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Professor Dr. Wolfgang Streeck, Direktor am Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung. In der aus 35 Mitgliedern zusammengesetzten Kommission Mitbestimmung arbeiteten Persönlichkeiten aus Unternehmensleitungen, betrieblichen Interessenvertretungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, der Arbeitsgerichtsbarkeit sowie der Wissenschaft mit.