Der Arbeitsdirektor in der Stahlindustrie als Mitbestimmungsakteur: Der Kollege im Vorstand
Mitbestimmung ist das demokratische Gestaltungsprinzip der sozialen Marktwirtschaft. Die Mitbestimmungswerkzeuge für Arbeitnehmer um ihre Arbeit auf Betriebs- und Unternehmensebene mitzugestalten, sind vielfältig aber nur in wenigen Unternehmen in vollem Umfang verfügbar. Hierzu zählen zweifellos Unternehmen im Regelungsbereich des Montan-Mitbestimmungsgesetzes (MontanMitbestG) vom 21.5.1951.
Neben der "echten" Parität im Aufsichtsrat ist der montanmitbestimmte Arbeitsdirektor als gleichberechtigtes Vorstandsmitglied eine wichtige Einflussebene der Arbeitnehmerseite in der Unternehmensführung. Was zeichnet ein Vorstandsmitglied, das mit dem besonderen Vertrauen der Belegschaft ausgestattet ist, aus? Welche Anforderungen bringt diese Rolle mit sich und wie haben sich diese im Laufe der Zeit verändert? Handelt es sich um einen wirtschaftshistorischen Sonderweg oder um eine zukunftsträchtige Option für gute und nachhaltige Unternehmensführung?
Die Publikation zeigt, dass der (montan-)mitbestimmte Arbeitsdirektor nicht nur von historischer Bedeutung für die Entwicklung des strategischen Personalmanagements ist. In Zeiten des beschleunigten technologischen und gesellschaftlichen Wandels ist er modell- und vorbildhaft für eine den Menschen zugewandte, innovationsförderliche und strategiefähige Personalpolitik.
Quelle
Giertz, Jan-Paul:
Der Kollege im Vorstand
Mitbestimmungspraxis, Düsseldorf, 18 Seiten