Zusammenhang zwischen Mitbestimmungsindex und ESG-Kriterien in börsenorientierten Unternehmen: Unternehmensmitbestimmung und die Sozialökologische Transformation
Untermauert durch den gesellschaftlichen Diskurs sowie Initiativen in der Politik und an den Finanzmärkten wird das Thema Nachhaltigkeit in der Unternehmenspolitik immer wichtiger. Jedoch ist Nachhaltigkeit schwer zu messen. Die meisten Bewertungssysteme, die Unternehmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitspraktiken beurteilen, bauen auf der ESG-Systematik auf. ESG steht für Environment, Social und Governance, das heißt, es werden Aspekte aus den Bereichen Umwelt, Soziales sowie Unternehmenssteuerung und -kontrolle erfasst.
Die vorliegende Analyse zeigt, dass es einen starken positiven Zusammenhang zwischen den MB-ix-Werten und den ESG-Daten von Refinitiv gibt. Der Zusammenhang zwischen Mitbestimmung und Nachhaltigkeit ist schwächer als der zwischen Unternehmensgröße und Nachhaltigkeit, aber stärker als die Verbindung zwischen Mitbestimmung und Streubesitz: Ein durchschnittliches Unternehmen mit 100 MB-ix-Punkten hat einen im Durchschnitt 18,9 Prozentpunkte höheren ESG-Score gegenüber einem durchschnittlichen Unternehmen mit einem MB-ix von null.
Die Studie zeigt auch, dass es sowohl einen positiven Zusammenhang zwischen der Mitbestimmung und sämtlichen Umweltdimensionen ("E") gibt als auch zwischen Mitbestimmung und der CSR-Strategie (in "G"). Das ist ein Beleg dafür, dass die ökologische Transformation einer sozial nachhaltig ausgerichteten Unternehmenspolitik nicht widerspricht.
Quelle
Scholz, Robert:
Unternehmensmitbestimmung und die Sozialökologische Transformation
Mitbestimmungsreport, Düsseldorf, 18 Seiten